Kadett

Beschreibung:

Zweisitziges Schulflugzeug in Doppeldeckerausführung. Entwickelt 1933 als Land- und Seeflugzeug. Der erste Prototyp wurde noch von einem Argus As 8 R Reihenmotor mit 150 PS, die Serienausführung He 72 L erhielt einen Bramo-BMW Sh 14 A-Sternmotor. Von diesen Maschinen wurde eine Anzahl als Schulungs-Maschinen für die Luftwaffe gebaut. Sie waren 7,50 m lang, 2,70 m hoch und hatten eine Spannweite von 9,00 m. Die Höchstgeschwindigkeit betrug 194 km/h, die Reichweite 820 km und die Gipfelhöhe 4200 m. Die verspannten einstieligen Doppeldecker waren Stoff-bespannt. Die Version He 72 L hatte zwei flachkielige Schwimmer.

Führergerätetafel

Oben :

Hinweisschild für den Vorratsmesser :

Unten:

Es existiert noch ein zweites Originalbrett, welches vor einiger Zeit für eine Privatsammlung restauriert wurde.

Es stammte aus dem Besitz eines alten Fliegers, der es in den Jahrzehnten nach dem Krieg mit nicht allzu vielen passenden Instrumenten und Schildern ausgestattet hatte. Mit der Hilfe einiger befreundeter Sammler konnte es wieder weitgehend in den Originalzustand gebracht werden. Auch der sehr seltene Kraftstoffvorratsmeser (hier die späte Version bis 110 Liter) für die He 72 konnte dafür aufgefunden werden. Die seltene Abdeckung für den frühen Netzausschalter samt Hinweisschilder wurde nach gefertigt. Der Umbau auf den rechteckigen Zündschalter und die Junghans-Borduhr war am Brett so vorhanden. Der schwarzgraue Anstrich des Bretts war zum Glück noch mit einer schönen Patina vorhanden. Die farbigen Markierungen der Instrumente erfolgten nach einem historischen Foto.

Vorlage für die Ausstattung mit dem FK 38 war die Führerraumübersicht für die He 72 C und D von 1941.

Die Beleuchtung funktioniert ebenfalls. Einigermaßen ablesen konnte der Pilot damit allerdings nur Fahrtmesser, Höhenmesser und Drehzahlmesser. Aber vielleicht reichte es ja für die Schulflüge. Der Zufall wollte es, dass kurz darauf noch die kleine Konsole für Merkleuchte und Schalter für die Fahrtmesserdüse aus einer He 72 in eBay auftauchte. Diese konnte erworben und restauriert werden und ging dann ebenfalls an das Deutsche Technikmuseum in Berlin.

Fotos: Peter W. Cohausz