Die erfolgreiche Torpedodierung eines Schiffes (Ziel), ist eine der am schwierigsten zu fliegenden Flugmanöver, für einen Flugzeugführer !

1. Unter 70 Gesetz
Das Torpedflugzeug muß unterhalb einer Höhe von 70 Metern und unter einer Fluggeschwindigkeit von 320 km/h sein, um im waagerecht ausgerichteten Flug einen erfolgreichen Torpedotreffer zu erzielen. Höher oder schneller als dies,und das Luft-Torpedo explodiert wenn es das Wasser berührt oder geht einfach unter.

2.Annäherung
Es ist nicht unmöglich ein Schiff aus einer sechs oder zwölf Uhr Luftangriff-Position anzugreifen, aber es ist viel schwieriger damit Erfolg zu haben. Das Torpedo wird das Ziel mit Sicherheit verfehlen, wenn das Schiff den Kurs ändert oder wenn das Ziel zu weit vom Auslösepunkt entfernt ist. Optimal wäre es, das Ziel in einen 90 Grad Angriffs-Winkel zu kommen, so hat mann ein grösseres Ziel (dies war auch die Art und Weise, wie es die Piloten im Krieg taten). Um dies zu tun, musste man als Flugzeugführer feststellen, in welche Richtung sich die Flotte oder das Schiff bewegt. Es war immer besser, wenn einer der Flugzeug-Eskorten die Flotte für denn Schützen beobachten konnte, um Anweisungen zu geben. Wenn der Flugzeugführer nahe an der Flotte war konnte er die einzelnen Schiffe und ihre Fahrtrichtung besser erkennen und einschätzen. Gute Sicht (Wetter) waren dafür die Voraussetzung. Vorsicht war geboten bei über 300 m Annäherungs-Flughöhe, wo die 88mm-Flak auf einen feuern konnte, das auch dazu führte, das andere Piloten der gegnerischen Luftwaffe auf einen aufmerksam werden konnte. Oft machte die gegnerische Flotte (das Ziel) Kursänderungen,um einen Angriff durch LT Waffen zu entgehen oder zu erschwären. Falls der Flugzeugführer während eines Torpedoangriffs die Kursänderungen des Gegners bemerkte, konnte er gegebenenfalls den Angriff abbrechen und noch einmal anfliegen, sobald die Flotte (das Ziel) einen neuen Kurs eingenommen hatte.

3.Torpedos
Zum erfolgversprechenden Einsatz wurde das Torpedokommandogerät eingesetzt. Oft gab es aber dennoch, wie bei der U-Boot Flotte, Torpedoversager.

Lufttorpedo (LT)

Diese Bezeichnung wurde für luftabwerfbare Torpedos mit Eigenantrieb im Wasser verwendet

Der LT 350 (auch als „Fallschirm-Motorbombe“ bezeichnet) wurde von den italienischen Streitkräften übernommen und von den deutschen Torpedofliegern nur im Mittelmeerraum eingesetzt. Er wurde bei geringer Fluggeschweindigkeit aus großer Höhe (über 100 m) ungezielt zur Bekämpfung von Schiffsansammlungen eingesetzt. Nach dem Abwurf am Fallschirm löste sich dieser beim Auftreffen auf die Wasseroberfläche, der Elektromotor mit nur 3,5 PS Leistung lief an und der LT 350 lief ca. 1 Stunde lang unregelmäßige Spiralen in einer Fläche von 1000 × 800 Metern, anfangs mit einer Geschwindigkeit von 7 m/s, später nur noch 3 m/s, die insgesamt zurückgelegte Strecke betrug ca. 15 km

Der LT F 5 war der deutsche Nachbau des ab 1935 für die Seeflieger eingeführten norwegischen Horton-Torpedos. Mit stark beschränkten Einsatzwerten (Abwurf aus 15 bis 25 Metern Höhe bei maximal 140 km/h stellte er gegenüber den am Ende des ersten Weltkrieges eingesetzten Lufttorpedos keinen Fortschritt dar. Mit der verbesserten Variante LT F 5a konnte die Abwurfhöhe auf bis zu 50 Meter gesteigert werden, mit Abwurfgeschwindigkeiten bis 260 km/h war er jetzt auch von dem Torpedoflugzeug He 115 einsetzbar.

Der LT F 5b (auch als LT I bezeichnet) entstand aus dem LT 5 a durch Vergrößerung des Luftkessels und Leistungssteigerung der Maschine, er war der hauptsächlich eingesetzte Lufttorpedo der deutschen Luftwaffe, der mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten/Reichweiten eingesetzt werden konnte: 2.300 Metern mit 40 Knoten, 3.500 m mit 33 kn oder 7.500 m mit 24 kn.

Fehlende Erfolge (und mangelnder Nachdruck von Seiten der Marine, nur von dieser wurden bis Ende 1940 LTs eingesetzt) in den ersten Kriegstagen führten zu einer per Führerentscheid beschlossenen Einstellung von Nachbeschaffungen, so dass der Bestand an einsatzbereiten LT im Oktober 1940 auf unter 40 Stück absackte. Erfolge anderer Nationen (britische LTs gegen die französischen Schlachtschiffe „Strasbourg“ und „Richelieu“ Juli 1940, Lähmung der „Bismark“ durch britische LT im Mai 1941, Einsatz japanischer LTs in Pearl Harbour und bei der Versenkung von „Prince of Wales“ und „Repulse“ im Dezember 1941) führten zu einer Revision dieser Entscheidung, da allerdings nicht genügend eigene Lufttorpedos zur Verfügung standen, lieferte Italien ab 1940 Lufttorpedos an die deutsche Luftwaffe, die als LT F 5w und LT F 5i eingeführt wurden.

Bezeichnung Gewicht (kg) Durchmesser (mm) Länge (mm) Sprengstoff (kg)
LT 350 350 500 2.600 120
LT F 5 / LT 5a 685 450 4.960 200
LT F 5b / LT I 750 450 5.150 200
LT F 5w 936 450 5.460 170
LT F 5i 885 450 5.250 175
LT F 5u 752 450 5.160 200
LT 850 (Typ 91 Mod 1 bzw. Mod 2) 784 bzw. 935 450 5.275 bzw. 5486 150 bzw. 205
LT 950 „Friedensengel“ 970 450 5.150 200
LT 1200 1.295 533 5.567 300
LT 1500 1.502 533 6.430 300

He 111 wird mit- LT F 5b beladen