Gerätebrett DFS-Meise / LO-Meise / DDR-Meise

Vorgestellt wird ein gut erhaltenes, unrestauriertes Bodenfund-Gerätebrett vom Segelflugzeug Meise. Die Vorderseite ist im Laufe der Nutzungsdauer scheinbar mehrfach überlackiert worden, die Rückseite ist unlackiert. Auf der Rückseite befindet sich ein Einschlagstempel „L12“.

Quelle: Foto, Archiv Rudolf Bahr

Eventuell handelt es sich auch um ein Gerätebrett aus der DFS-Meise von 1944, welche in den 1950`er Jahren in der DDR wieder neu aufgebaut und geflogen wurde.

Vermutlich wurde das Gerätebrett aber in den 1950`er Jahren in der DDR komplett neu hergestellt und mit verfügbaren Geräten instrumentiert.

Flugzeug-Kennblatt von 1962

Quelle: Archiv Oliver Jordan

 

Nach Kriegsende wurden in der DDR bis 1959 noch 150 Meisen gebaut und bis 1977 bei der GST geflogen. Drei davon waren Eigenbauten, der größte Teil, mit 147 Stück des als Lom 59 „LO-Meise“ bezeichneten Modells, stammte jedoch aus dem VEB Apparatebau Lommatzsch.

Zum Einbau in das Gerätebrett wurden DDR-Geräte, bzw. vorhandenen Geräte aus der Kriegszeit verwendet.

Da bei dem gezeigten Gerätebrett keine Instrumente mehr eingebaut waren, kann hier nur spekuliert werden, was genau eingebaut war, und im Laufe der Nutzungsdauer ausgetauscht wurde. Ab 1960 wurden fast ausschließlich russische Flugzeuginstrumente verbaut. Der ursprünglich eingebaute Führerkompass FK 38 wurde durch einen Nachkriegskompass, vermutlich aus DDR-Produktion (VEB Freibergerger Präzisionsmechanik) oder aus russischer Produktion ausgetauscht. Dafür wurde der untere Ausschnitt  für die Kompensierung vom FK 38 verschlossen.

 

Das Gerätebrett hat die Maße 300 x 210 mm und hat eine Stärke von 2mm.

Material ist Aluminium / Dural.

Eingebaut waren vermutlich folgende Geräte:

 

Geräte für Segelflugzeuge aus DDR-Produktion vor 1960

 

Variometer, L.G.35.7170, Baujahr: 1959, Hersteller: VEB Welta-Werk, Freital

Variometer, L.G.35.7046, Baujahr: 1959, Hersteller: VEB Welta-Werk, Freital

 

Wendezeiger, L.G.35.5030, Baujahr: 1958, Hersteller: VEB Freiberger Präzisionsmechanik

 

Fein-Grobhöhenmesser, L.G.35.7031, Baujahr: 1944, Hersteller: R.Fuess, Berlin (Fl.22320)

 

Fahrtmesser, L.G.35.7370, Baujahr: 1957, Hersteller: Karl Schmidt KG, Merbelsrod/ Thüringen

 

Fahrtmesser, L.G.35.7377, Baujahr: 1958, Hersteller: Karl Schmidt KG, Merbelsrod/ Thüringen

Allgemeines zur DFS-Meise:

Die DFS Meise ist ein Segelflugzeug, das für den olympischen Wettbewerb konstruiert wurde. Daher auch der Name „Olympia-Meise“

Da das Segelfliegen 1940 als olympische Disziplin eingeführt werden sollte, wurde 1938 ein Einheitsflugzeug von der Deutschen Forschungsanstalt für Segelflug (DFS) konstruiert, um gleiche Chancen für alle Piloten zu garantieren. Ein Team unter der Führung von Hans Jacobs entwarf die Meise 1938. Dabei sollte der Entwurf die Bedingungen der Ausschreibung als Segelflugzeug für die olympische Klasse erfüllen.

Die DFS Meise ist ein leichter Leistungssegler. Die einfache Konstruktion in Holzbauweise ermöglichte es, das Flugzeug relativ einfach zu reparieren bzw. nachzubauen.

Durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges fanden die olympischen Spiele in Helsinki, für die die Meise bestimmt war, niemals statt.

Obwohl die Meise niemals das „olympische“ Segelflugzeug wurde, als das es gedacht war, kann dennoch gesagt werden, dass es für viele Piloten in vielen Ländern das Flugzeug war, mit dem diese zum ersten Mal den Trichter um ihren Platz verlassen haben, um die Kunst des Überlandflugs zu erlernen. Kein anderes Überland-Segelflugzeug vorher stand in einer solch großen Anzahl zur Verfügung wie die Meise. Die von Schempp Hirth im Jahre 1939 entwickelten Sturzflugbremsen machten es ideal für Außenlandungen auf kleinen Feldern.

Die Spannweite beträgt 15 m, die Gleitzahl liegt bei 26.

Mit über 625 während des Krieges in Deutschland gebauten Meisen erreicht diese nach der SG 38 (9500 Stück), dem Grunau Baby 2b (über 4000 Stück) und dem Kranich 2 (1600 Stück) den vierten Platz der während des Krieges in Deutschland gebauten Segelflugzeuge.






Führergerätetafel rechte Seite

Junkers Ju 52/3mg5e , Ju 52/3mg7e

Bemerkung zur Werksaufnahme aus dem Archiv von Peter W.Cohausz:

Bei dem vorliegenden Cockpitfoto der Junkers Ju 52/3mg7e ist zu beachten:

Der ältere Kurszeiger fehlt rechts und das Einbauloch wurde mit einem Blinddeckel abgedeckt. Das Warmluftenteisungsanzeigegerät Fl.20342 ist bis 160°C, der Außenlufttemperaturanzeiger ist eine umschaltbare Version von Fl.20349 und der Schalter für die Luftschraubenenteisung hat drei Stellungen.

Quelle: Archiv Peter W.Cohausz


Junkers Ju 52 /3m mit Schwimmern (Norwegen)

Quelle: Archiv Peter W.Cohausz

Allgemeines von Peter W.Cohausz zu den beiden Varianten, die zur Gerätetafel passen könnten:

Junkers Ju 52/3mg5e

Land/Seetransporter mit Fahrwerk oder Schwimmern, 3 x 660 PS BMW 132T Warmluftenteisungsanlage, zusätzliche Bewaffnung mit 4-5 MG 15 in den Fenstern, Funkanlage mit FuG 5aU oder FuG 10 mit TZG 10, Peil G V, FuBl 1, FuG 25 Patin-Fernkompassanlage.

Junkers Ju 52/3mg7e

Baugleich wie Ju 52/3mg5e, jedoch mit verlängerter Ladeklappe auf der rechten Rumpfseite und Siemens K4ü-Kurssteuerung.


 




Folgende Instrumente sind eingebaut :

  • elektr. Wendezeiger Fl.22412 (normalerweise war der pneumatische Wendezeiger Fl.22402 eingebaut)
  • Fahrtmesser Fl.22228 / 50 – 350 km/h
  • Feinhöhenmesser Fl.22316-1 / 0 – 1.000 m
  • Magnetkompass FK 38 Fl.23233
  • Grobhöhenmesser Fl.22316-6 / 0 – 6.000 m
  • Variometer Fl.22382 / +15 / -15 m/s
  • Zuggriff zum Entfalten des Bremsschirms (unter 170 km/h)
  • Zuggriff zum Entreffen des Bremsschirm (unter 180 km/h)
  • Zuggriff zur Fahrwerksausklinkung
  • Schauzeichen für die Staurohrheizung Fl.32525-3
  • 5 x Selbstschalter für die Bordnetzanlage Fl.32404-1
  • Verdunkler für die Beleuchtung der Gerätetafel Fl.32402-1
  • Blinddeckel über Einbauloch für Borduhr (Fl.23886-1)

Zum Vergleich eine originale Gerätetafel im Fundzustand, aus der Herstellung der Bücker-Flugzeugbau GmbH, Rangsdorf

 



Geräteauflistung – Henschel Hs 129 A/B

Cockpitprofil einer Hs 129 B-2, erstellt anhand von verfügbaren Fotographien und Daten aus den Handbüchern, die man auf der Homepage der „www.deutscheluftwaffe.de“ – https://www.deutscheluftwaffe.de findet. Die Verlinkung der FL./Ln.-Nummern führt ebenfalls auf diese Internet-Seiten. Es wird speziell nur auf einzelne Instrumentierungsoptionen der Hauptgerätetafel, der hier abgebildeten Fotos, eingegangen!

Ich habe leider übersehen, dass es bereits ein perfektes Cockpit Profil von Herrn Peter W Cohausz, für ein Instrumentenbrett einer Hs 129 B-0 in der Flugzeug Classic Ausgabe 9/2017, S. 42ff gibt, das ich hier wärmstens empfehlen möchte.

Source: https://i.postimg.cc/BZDGZjd4/Dt-BHq-SQVAAAJb-6.jpg

Das Instrumentenbrett war aus Aluminium gefertigt und in RLM 66 gehalten.

Der Text auf der Blechblende, unten neben dem Hebel für die Bordheizung, lautet möglicherweise „Gerät bei Wartungseinheit“ oder ähnlich. Siehe auch Aufnahme des originalen Instrumentenbrett aus der amerikanischen Beutemaschine FE-4600 (Hs 129 B-2).

Das Hinweisschild unter dem Patin Führertochterkompass bezieht sich auf Fluggeschwindigkeiten.

Versuch einer Rekonstruktion nach Fotos. (Information Herrn Cohausz)

Höhe Va km/h                                 Höhe Va km/h

0          600                 Sturzflug       4        550

2          600                 Horiz.-Flug    6        500

Interessant bei allen Fotos ist, dass es offenbar keine händischen Eintragungen auf den Instrumentenbrettern für die einzelnen Stromkreise der Geräte und Schalter gegeben hat, wie sonst bei anderen Typen üblich. Lt. den vorliegenden Stromlaufplänen sind 3 Stromkreise für das Instrumentenbrett zu identifizieren. (SZKK4/SZKK3 – P33, Verschlussmerkleuchten – P82, Verdunkler – P12)Source: Handbuch L.Dv.T.2129 Hs 129 B-1 und B2 Schusswaffenanlage MK 103 von 1944

Ein Bild mit dem Frequenzwahlschalter FS 16a. Es ist nur eine Verschlusskontroll-Lampe für den Rüstsatz 8 eingebaut. Zudem sind das AFN2 und die Borduhr (unter dem ZSK244) zusätzlich eingebaut.

Source: Jet&Prop Jan./Feb. 2019, S. 23

Ein Bild mit Bediengeraet BG 25a, die Borduhr fehlt

Source: Handbuch Hs 129 A und B von 1941, L.Dv.T. 2750/5

Mit Abwurfschaltkasten ASK-R, neben dem ZSK 244 zwei Schaltkästen ASK-N für die Betätigung der „Nebelgeräte“.

Cockpit und Instrumentenübersicht aus dem orig. Handbuch

Source: Handbuch Hs 129 B-1 u. B-2, L.Dv.T.2129 von 1943

 

Cockpitsektion der einzig erhaltenen HS 129 B-2, die sich in Sydney befindet.

Foto eines bestückten Brettes, das der Cockpitsektion aus Sydney entspricht.

Source: http://simhq.com/forum/files/usergals/2016/07/full-2410-123884-hs129_panel.jpg

Das einzige erhaltene originale Instrumentenbrett der Hs 129 B-2 Cockpitsektion, die sich in Sydney befindet, während der Restaurierung. Rekonstruktionsversuch der Instrumentierung siehe unten.

Position Gerät/ Instrument Messbereich Anforderungszahl
1 2x Zündschalter SSH45/8Z   Fl.21119
2 Verschlusskontroll-Lampen Bordwaffen       – 4x Merkleuchte-weiß   Fl.32529
3 Schalt-Zähl- Kontrollkasten SZKK 4   Fl.47319
– mit 2x Schusszähler SZ100   Fl.47314
– mit 2x Schusszähler SZ500   Fl.47312
4 Betriebsdatenschieber   Fl.23501
– Betriebsdatentafel in Schieber   156.902-4014
– Deviationstabelle in Schieber   Fl 23906
5 Drehschauzeichen für Staurohrheizung  Ein /Aus = weiß / schwarz Fl.32530
– oder Trommelschauzeichen   19-6824C-1
6 Haubennotwurf  
7 Zünderschaltkasten ZSK 244A   Fl.50869
8 Führertochterkompass PFK- f2   Fl.23334
9 Notzug für Bombenabwurf   Gerät-Nr.: 8-87.???
10 Kippschalter für Reihen-/Einzelabwurf Rumpf/Flügel Fl. 32346-3
11 Anzeige für die Rumpf-/Flügelbewaffnung  
6 Druckknopfschauzeichen Rollschauzeichen 19-9610 A-2
– oder Lampen mit Celon-Scheiben  
12 elektrischer Wendezeiger   Fl.22412 oder Fl.22407
13 Fahrtmesser 80 – 750 km/h Fl.22231
14 Doppelladedruckmesser 0,6-1,8 ata Fl.20556
15 Einbauöffnung entweder für  
Bediengeraet BG 25a – oder   Ln.28810
Frequenzwahlschalter FS 16a – oder   Ln.27264-1
Abwurfschaltkasten ASK-R   Fl.50969
16 Heizung-Verstellhebel Zu/Auf/Max
17 Kontrollampe Führerraumheizung rot
18 Borduhr BoUK 1 oder   Fl.23885
Anzeigegerät für Funknavigation AFN 2 (Zielfluganzeiger) Ln.27002
19 4 Lampengerät für das Fahrwerk  
– mit 2x Merkleuchte-rot EIN Fl.-32529-8
– mit 2x Merkleuchte-grün AUS Fl.32529-8
– oder Lampen mit Celon-Scheiben rot und grün
20 Schaltkasten für Luftschraube   Schaltkasten
a – mit 2x Schwenkschaltern
b – mit 2x Kellogschalter  LgNr. W1249?
c – mit 2x Leuchte-rot  
d – mit 2 x Leuchte-grün  
21 Netzausschalter   Fl.32315-2
22 Beleuchtungsregler Fl.32402-1
23 Fein-Grobhöhenmesser 0-10.000 m Fl.22320

 

Die Zuordnung der Ziffern für die Schalttafel der Luftschraubenverstellung ist in der Instrumentenübersicht des Cockpits eingearbeitet. (Siehe oben)

Der Text, der zwischen den beiden Verstell-Schaltern am unteren Rand der Schalttafel, der auf den originalen Fotos zu sehen ist, konnte leider nicht identifiziert werden. Es könnte ein Hinweis auf die Schalterstellung des Schalters zur Segelstellung sein. Gezogen                „AUS“ keine Segelstellung, gedrückt in Segelstellung           „EIN“.

Source: Handbuch Hs 129 B-1 u. B-2, L.Dv.T.2129 von 1943



Während den großen Nacht-Bomberoffensiven der Briten im Jahre 1943 konnte die Luftwaffe mit der Messerschmitt  Bf 110 viele Erfolge melden.

„Die Nachtjagd bedeutete zu jener Zeit eine besondere Herausforderung, der nur absolut motivierte und trainierte Piloten entgegentreten konnten. Im Dunkeln der Nacht konnte sich die jeweilige Besatzung nur auf die Bordinstrumente, den Funksprechverkehr zum Bodenradar und ihre Intuition verlassen. Was die Nachtjagdpiloten mit ihren Kameraden von den Tagjagdgeschwadern verband, waren die schwerbewaffneten und in großen Zahlen auftretenden alliierten Bomber.“

 

Original-Gerätetafel Messerschmitt Me/Bf 110 G-4

Hintergrundinformationen zum Brett

( Eigentümer )

Gebaut wurde es vermutlich 1943/44 für die Bf 110 F oder frühe G. Später oben umgebaut mit SZK K 3, was den Einbau von zwei MK 108 anstatt der vier MG 17 in der Rumpfspitze belegt. Somit also Verwendung in einer Bf 110 G-2 oder vielleicht sogar einer G-3 oder G-4.
Mehrere Farbschichten belegen, dass die zugehörige Maschine wohl ein längeres Einsatzleben bis Kriegsende hatte, vielleicht auf einer Fliegerschule.
1945 wurde das Brett wohl im Raum Nürnberg ausgebaut. Da standen genug abgestellte Luftwaffenmaschinen z.B. in Fürth.
1978 tauchte es dann auf einem Flohmarkt in Süddeutschland auf, noch zur Hälfte gefüllt.
Die eingebauten Geräte waren eine Mischung aus früheren Instrumenten wie Tankanzeige der Bf 110 C (!) und spätere wie die Ladedruckmesser mit den Sektoren.

 

Gerätetafel vor ca. 30 Jahren

Die Suche nach den fehlenden Instrumenten und Teilen dauerte dann fast 30 Jahre bis alles weitgehend original wieder komplett war.
Die untere Hilfsgerätetafel mit den Abwurfschaltkästen ist eine Nachfertigung mit Originalgeräten. Der Oberbau mit den Lampen und dem Revi ist eine Rekonstruktion nach Fotos aus dem RAF-Museum. Die Beleuchtung ist funktionsfähig, einschließlich der UV-Lampen.
Momentan ist der Stand der Ausstattung der einer späteren Bf 110 G-4 mit Revi 16 B wie im RAF-Museum. Die gelbe Leitung links gehört zur Scheibenspülungsanlage. Bei der MK 108 war der Pulverdampf so intensiv, dass die Frontscheibe verrußte und die Maschinen mit einer Scheibenreinigung nachgerüstet werden mussten.

Kurskreisel mit Beleuchtung

Me 110 mit FuG

Vierlampengerät in Funktion

 

Gerätetafel vor dem Gesamtaufbau

(2010)

Der Gesamtaufbau

(Fertiggestellt 2013)

Fotos: Peter W. Cohausz

Aktualisierung 2019, Foto: Peter Cohausz

Aktualisierung November 2020, Fotos: Peter Cohausz

Detailfotos zur Konsole für Kompasseinbau (Notkompass), Teile-Nr. 919 0300 mit

Führerkompass FK 38, Fl.23233

und Geräteleuchte, Fl.32265

 



Focke Wulf Ta 152 H-1

Tank 152

 

 

Der Spant 1, als fester Bestandteil der Zellenstruktur, ist ein geformtes Stahlblechteil (Stärke 1mm), welches mit 5mm starkem Pertinax hinterfüttert ist. Blechformteil und Pertinax sind mit Senkkopfnieten fest miteinander verbunden. So wird eine ausreichende Festigkeit geschaffen. Bei den FW 190 Flugzeugen der A, G und F-Baureihe besteht der Spant 1 normalerweise aus einem recht großen, kompakten Gussteil aus Magnesium.
Bei sehr späten Maschinen, wurde aber sicherlich auch schon der vereinfachte Spant 1 aus Stahlblech/Pertinax verwendet, wodurch eine erhebliche Einsparung von Produktionskosten und „kriegswichtigen Rohstoffen“ (Magnesium) erreicht wurde.
Der Spant 1 ist nicht nur strukturelles Zellenbauteil, sondern dient auch zur Aufnahme des Revibocks mit Reflexvisier, der Waffenschalttafel (anstatt desSZKK4), der Höhenwarnlampe, des Druckbelüftungshebels und des AFN 2 .Da das AFN 2 ein sehr empfindliches Gerät ist, wurde es in einer Zwischenblende mit Schwingmetallpuffern gelagert.

Das Hauptgerätebrett ist aus 8-9 mm starkem Sperrholz (Schichtholz) hergestellt, und dient zur Aufnahme der wichtigsten Flug –und Motorüberwachungsinstrumente.
Mittels Schwingmetallpuffern (9 Stück) und Schrauben (M4) ist das Hauptgerätebrett fest mit dem Spant 1 verbunden.
Unterhalb desVariometers /Kompasses auf dem Hauptgerätebrett ist gut ein schwarzes Hinweisschild (Aluminium, geätzte Schrift) zu sehen, welches mit kleinen Holzschrauben befestigt ist. Dieses Schild trägt Bedienungshinweise zur Mischanlage, zur Kühlerklappenverstellung und für die Scheibenspülung. Die dazugehörigen Ventile sind auf dem Brandschott befestigt.
Oberhalb des Führertochterkompasses ist mit weißer Farbe (Pinsel) der Hinweis „Druckbetrieb“ zur Bedienung des Drehschieberventils (Hebel im Spant 1 darüber) vermerkt.

Das Hilfsgerätebrett, auch als Gerätespant bezeichnet, ist ebenfalls Bestandteil der Zellenstruktur, und ist an beiden Rumpfseiten mit Verschraubungen befestigt.
Es besteht aus geformten Aluminiumblech (1mm stark) und dient zur Aufnahme der Motorüberwachungsinstrumente, der Höhenatmerinstrumentierung, der Tankschaltung und Vorratsanzeige, des BG 25a (FuG 25), der Notausfahrventile und Notzüge, des Fahrwerksschalters, sowie des Brandhahnes.
Der auf dem Foto zu erkennende Blinddeckel (unlackiert!) verschließt eine Öffnung, die wahrscheinlich zur Aufnahme eines elektr. Aussentemperaturanzeiger oder eines elektr. Notwendezeiger vorgesehen ist.
Auf dem Hilfsgerätebrett sind zahlreiche Hinweisschilder (Aluminium) angenietet, die dem Flugzeugführer die Bedienung der zahlreichen Gerätschaften erleichtern sollte.
Da das dünne Blech an den Außenkanten umgebördelt (gefaltet) ist, wird eine erhöhte Steifigkeit des Bauteils erreicht.

Die Rückseitenansicht des Nachbaus mit original Instrumenten und Teilen

 

 

Draufsicht mit Revihalterung und Revikontaktstück

 



Ergänzungen von Harald Melchner zum Go 242 Instrumentenbrett Nachbau

Anbei Bilder von meinem frisch fertiggestellten Go 242 Brett.
Es ist entstanden nach den Originalmaßen, die mir freundlicher Weise Friedrich Günther zur Verfügung gestellt hat; an dieser Stelle nochmal besten Dank an ihn.
Bestückt ist es analog dem Originalbrett, welches auch auf Deiner Page abgebildet ist. Ich habe dafür speziell eine Rückansicht analysiert, um die genauen Typen herauszufinden.

Folgende Geräte sind eingebaut:

Das Gerätebrett war im Original hinten mit Einpressmuttern M4 versehen, was beim Nachbau auch Berücksichtigung fand.
Lackiert ist das Alubrett mit Original Flieglack 7122 von Kiroff in RLM66.

 

Hier eine Variante mit veränderter Instrumentierung

 

  • Folgende Geräte sind eingebaut:

 

Quelle: Archiv Peter Cohausz

Quelle: Archiv Peter Cohausz