- Bezeichnung: Variometer
- Anforderungszeichen: Fl.22383
- Messbereich: + 0 – 50 m/s / – 0 – 20 m/s
- Hersteller: oeq= Balda-Werk, Dresden
- Baujahr: ca. 1944
- Eingebaut in: Messerschmitt Me 262
- Funktionsweise
Cockpitprofil einer Hs 129 B-2, erstellt anhand von verfügbaren Fotographien und Daten aus den Handbüchern, die man auf der Homepage der „www.deutscheluftwaffe.de“ – https://www.deutscheluftwaffe.de findet. Die Verlinkung der FL./Ln.-Nummern führt ebenfalls auf diese Internet-Seiten. Es wird speziell nur auf einzelne Instrumentierungsoptionen der Hauptgerätetafel, der hier abgebildeten Fotos, eingegangen!
Ich habe leider übersehen, dass es bereits ein perfektes Cockpit Profil von Herrn Peter W Cohausz, für ein Instrumentenbrett einer Hs 129 B-0 in der Flugzeug Classic Ausgabe 9/2017, S. 42ff gibt, das ich hier wärmstens empfehlen möchte.
Source: https://i.postimg.cc/BZDGZjd4/Dt-BHq-SQVAAAJb-6.jpg
Das Instrumentenbrett war aus Aluminium gefertigt und in RLM 66 gehalten.
Der Text auf der Blechblende, unten neben dem Hebel für die Bordheizung, lautet möglicherweise „Gerät bei Wartungseinheit“ oder ähnlich. Siehe auch Aufnahme des originalen Instrumentenbrett aus der amerikanischen Beutemaschine FE-4600 (Hs 129 B-2).
Das Hinweisschild unter dem Patin Führertochterkompass bezieht sich auf Fluggeschwindigkeiten.
Versuch einer Rekonstruktion nach Fotos. (Information Herrn Cohausz)
Höhe Va km/h Höhe Va km/h
0 600 Sturzflug 4 550
2 600 Horiz.-Flug 6 500
Interessant bei allen Fotos ist, dass es offenbar keine händischen Eintragungen auf den Instrumentenbrettern für die einzelnen Stromkreise der Geräte und Schalter gegeben hat, wie sonst bei anderen Typen üblich. Lt. den vorliegenden Stromlaufplänen sind 3 Stromkreise für das Instrumentenbrett zu identifizieren. (SZKK4/SZKK3 – P33, Verschlussmerkleuchten – P82, Verdunkler – P12)Source: Handbuch L.Dv.T.2129 Hs 129 B-1 und B2 Schusswaffenanlage MK 103 von 1944
Ein Bild mit dem Frequenzwahlschalter FS 16a. Es ist nur eine Verschlusskontroll-Lampe für den Rüstsatz 8 eingebaut. Zudem sind das AFN2 und die Borduhr (unter dem ZSK244) zusätzlich eingebaut.
Source: Jet&Prop Jan./Feb. 2019, S. 23
Ein Bild mit Bediengeraet BG 25a, die Borduhr fehlt
Source: Handbuch Hs 129 A und B von 1941, L.Dv.T. 2750/5
Mit Abwurfschaltkasten ASK-R, neben dem ZSK 244 zwei Schaltkästen ASK-N für die Betätigung der „Nebelgeräte“.
Cockpit und Instrumentenübersicht aus dem orig. Handbuch
Source: Handbuch Hs 129 B-1 u. B-2, L.Dv.T.2129 von 1943
Cockpitsektion der einzig erhaltenen HS 129 B-2, die sich in Sydney befindet.
Foto eines bestückten Brettes, das der Cockpitsektion aus Sydney entspricht.
Source: http://simhq.com/forum/files/usergals/2016/07/full-2410-123884-hs129_panel.jpg
Das einzige erhaltene originale Instrumentenbrett der Hs 129 B-2 Cockpitsektion, die sich in Sydney befindet, während der Restaurierung. Rekonstruktionsversuch der Instrumentierung siehe unten.
Position | Gerät/ Instrument | Messbereich | Anforderungszahl |
1 | 2x Zündschalter SSH45/8Z | Fl.21119 | |
2 | Verschlusskontroll-Lampen Bordwaffen – 4x Merkleuchte-weiß | Fl.32529 | |
3 | Schalt-Zähl- Kontrollkasten SZKK 4 | Fl.47319 | |
– mit 2x Schusszähler SZ100 | Fl.47314 | ||
– mit 2x Schusszähler SZ500 | Fl.47312 | ||
4 | Betriebsdatenschieber | Fl.23501 | |
– Betriebsdatentafel in Schieber | 156.902-4014 | ||
– Deviationstabelle in Schieber | Fl 23906 | ||
5 | Drehschauzeichen für Staurohrheizung | Ein /Aus = weiß / schwarz | Fl.32530 |
– oder Trommelschauzeichen | 19-6824C-1 | ||
6 | Haubennotwurf | ||
7 | Zünderschaltkasten ZSK 244A | Fl.50869 | |
8 | Führertochterkompass PFK- f2 | Fl.23334 | |
9 | Notzug für Bombenabwurf | Gerät-Nr.: 8-87.??? | |
10 | Kippschalter für Reihen-/Einzelabwurf | Rumpf/Flügel | Fl. 32346-3 |
11 | Anzeige für die Rumpf-/Flügelbewaffnung | ||
6 Druckknopfschauzeichen | Rollschauzeichen | 19-9610 A-2 | |
– oder Lampen mit Celon-Scheiben | |||
12 | elektrischer Wendezeiger | Fl.22412 oder Fl.22407 | |
13 | Fahrtmesser | 80 – 750 km/h | Fl.22231 |
14 | Doppelladedruckmesser | 0,6-1,8 ata | Fl.20556 |
15 | Einbauöffnung entweder für | ||
Bediengeraet BG 25a – oder | Ln.28810 | ||
Frequenzwahlschalter FS 16a – oder | Ln.27264-1 | ||
Abwurfschaltkasten ASK-R | Fl.50969 | ||
16 | Heizung-Verstellhebel | Zu/Auf/Max | |
17 | Kontrollampe Führerraumheizung | rot | |
18 | Borduhr BoUK 1 oder | Fl.23885 | |
Anzeigegerät für Funknavigation AFN 2 | (Zielfluganzeiger) | Ln.27002 | |
19 | 4 Lampengerät für das Fahrwerk | ||
– mit 2x Merkleuchte-rot | EIN | Fl.-32529-8 | |
– mit 2x Merkleuchte-grün | AUS | Fl.32529-8 | |
– oder Lampen mit Celon-Scheiben | rot und grün | ||
20 | Schaltkasten für Luftschraube | Schaltkasten | |
a | – mit 2x Schwenkschaltern | ||
b | – mit 2x Kellogschalter | LgNr. W1249? | |
c | – mit 2x Leuchte-rot | ||
d | – mit 2 x Leuchte-grün | ||
21 | Netzausschalter | Fl.32315-2 | |
22 | Beleuchtungsregler | Fl.32402-1 | |
23 | Fein-Grobhöhenmesser | 0-10.000 m | Fl.22320 |
Die Zuordnung der Ziffern für die Schalttafel der Luftschraubenverstellung ist in der Instrumentenübersicht des Cockpits eingearbeitet. (Siehe oben)
Der Text, der zwischen den beiden Verstell-Schaltern am unteren Rand der Schalttafel, der auf den originalen Fotos zu sehen ist, konnte leider nicht identifiziert werden. Es könnte ein Hinweis auf die Schalterstellung des Schalters zur Segelstellung sein. Gezogen „AUS“ keine Segelstellung, gedrückt in Segelstellung „EIN“.
Source: Handbuch Hs 129 B-1 u. B-2, L.Dv.T.2129 von 1943
Während den großen Nacht-Bomberoffensiven der Briten im Jahre 1943 konnte die Luftwaffe mit der Messerschmitt Bf 110 viele Erfolge melden.
„Die Nachtjagd bedeutete zu jener Zeit eine besondere Herausforderung, der nur absolut motivierte und trainierte Piloten entgegentreten konnten. Im Dunkeln der Nacht konnte sich die jeweilige Besatzung nur auf die Bordinstrumente, den Funksprechverkehr zum Bodenradar und ihre Intuition verlassen. Was die Nachtjagdpiloten mit ihren Kameraden von den Tagjagdgeschwadern verband, waren die schwerbewaffneten und in großen Zahlen auftretenden alliierten Bomber.“
Original-Gerätetafel Messerschmitt Me/Bf 110 G-4
Hintergrundinformationen zum Brett
( Eigentümer )
Gebaut wurde es vermutlich 1943/44 für die Bf 110 F oder frühe G. Später oben umgebaut mit SZK K 3, was den Einbau von zwei MK 108 anstatt der vier MG 17 in der Rumpfspitze belegt. Somit also Verwendung in einer Bf 110 G-2 oder vielleicht sogar einer G-3 oder G-4.
Mehrere Farbschichten belegen, dass die zugehörige Maschine wohl ein längeres Einsatzleben bis Kriegsende hatte, vielleicht auf einer Fliegerschule.
1945 wurde das Brett wohl im Raum Nürnberg ausgebaut. Da standen genug abgestellte Luftwaffenmaschinen z.B. in Fürth.
1978 tauchte es dann auf einem Flohmarkt in Süddeutschland auf, noch zur Hälfte gefüllt.
Die eingebauten Geräte waren eine Mischung aus früheren Instrumenten wie Tankanzeige der Bf 110 C (!) und spätere wie die Ladedruckmesser mit den Sektoren.
Gerätetafel vor ca. 30 Jahren
Die Suche nach den fehlenden Instrumenten und Teilen dauerte dann fast 30 Jahre bis alles weitgehend original wieder komplett war.
Die untere Hilfsgerätetafel mit den Abwurfschaltkästen ist eine Nachfertigung mit Originalgeräten. Der Oberbau mit den Lampen und dem Revi ist eine Rekonstruktion nach Fotos aus dem RAF-Museum. Die Beleuchtung ist funktionsfähig, einschließlich der UV-Lampen.
Momentan ist der Stand der Ausstattung der einer späteren Bf 110 G-4 mit Revi 16 B wie im RAF-Museum. Die gelbe Leitung links gehört zur Scheibenspülungsanlage. Bei der MK 108 war der Pulverdampf so intensiv, dass die Frontscheibe verrußte und die Maschinen mit einer Scheibenreinigung nachgerüstet werden mussten.
Gerätetafel vor dem Gesamtaufbau
(2010)
(Fertiggestellt 2013)
Fotos: Peter W. Cohausz
Aktualisierung 2019, Foto: Peter Cohausz
Aktualisierung November 2020, Fotos: Peter Cohausz
Detailfotos zur Konsole für Kompasseinbau (Notkompass), Teile-Nr. 919 0300 mit
Führerkompass FK 38, Fl.23233
und Geräteleuchte, Fl.32265
Focke Wulf Ta 152 H-1
Tank 152
Der Spant 1, als fester Bestandteil der Zellenstruktur, ist ein geformtes Stahlblechteil (Stärke 1mm), welches mit 5mm starkem Pertinax hinterfüttert ist. Blechformteil und Pertinax sind mit Senkkopfnieten fest miteinander verbunden. So wird eine ausreichende Festigkeit geschaffen. Bei den FW 190 Flugzeugen der A, G und F-Baureihe besteht der Spant 1 normalerweise aus einem recht großen, kompakten Gussteil aus Magnesium.
Bei sehr späten Maschinen, wurde aber sicherlich auch schon der vereinfachte Spant 1 aus Stahlblech/Pertinax verwendet, wodurch eine erhebliche Einsparung von Produktionskosten und „kriegswichtigen Rohstoffen“ (Magnesium) erreicht wurde.
Der Spant 1 ist nicht nur strukturelles Zellenbauteil, sondern dient auch zur Aufnahme des Revibocks mit Reflexvisier, der Waffenschalttafel (anstatt desSZKK4), der Höhenwarnlampe, des Druckbelüftungshebels und des AFN 2 .Da das AFN 2 ein sehr empfindliches Gerät ist, wurde es in einer Zwischenblende mit Schwingmetallpuffern gelagert.
Das Hauptgerätebrett ist aus 8-9 mm starkem Sperrholz (Schichtholz) hergestellt, und dient zur Aufnahme der wichtigsten Flug –und Motorüberwachungsinstrumente.
Mittels Schwingmetallpuffern (9 Stück) und Schrauben (M4) ist das Hauptgerätebrett fest mit dem Spant 1 verbunden.
Unterhalb desVariometers /Kompasses auf dem Hauptgerätebrett ist gut ein schwarzes Hinweisschild (Aluminium, geätzte Schrift) zu sehen, welches mit kleinen Holzschrauben befestigt ist. Dieses Schild trägt Bedienungshinweise zur Mischanlage, zur Kühlerklappenverstellung und für die Scheibenspülung. Die dazugehörigen Ventile sind auf dem Brandschott befestigt.
Oberhalb des Führertochterkompasses ist mit weißer Farbe (Pinsel) der Hinweis „Druckbetrieb“ zur Bedienung des Drehschieberventils (Hebel im Spant 1 darüber) vermerkt.
Das Hilfsgerätebrett, auch als Gerätespant bezeichnet, ist ebenfalls Bestandteil der Zellenstruktur, und ist an beiden Rumpfseiten mit Verschraubungen befestigt.
Es besteht aus geformten Aluminiumblech (1mm stark) und dient zur Aufnahme der Motorüberwachungsinstrumente, der Höhenatmerinstrumentierung, der Tankschaltung und Vorratsanzeige, des BG 25a (FuG 25), der Notausfahrventile und Notzüge, des Fahrwerksschalters, sowie des Brandhahnes.
Der auf dem Foto zu erkennende Blinddeckel (unlackiert!) verschließt eine Öffnung, die wahrscheinlich zur Aufnahme eines elektr. Aussentemperaturanzeiger oder eines elektr. Notwendezeiger vorgesehen ist.
Auf dem Hilfsgerätebrett sind zahlreiche Hinweisschilder (Aluminium) angenietet, die dem Flugzeugführer die Bedienung der zahlreichen Gerätschaften erleichtern sollte.
Da das dünne Blech an den Außenkanten umgebördelt (gefaltet) ist, wird eine erhöhte Steifigkeit des Bauteils erreicht.
Die Rückseitenansicht des Nachbaus mit original Instrumenten und Teilen
Draufsicht mit Revihalterung und Revikontaktstück
Ergänzungen von Harald Melchner zum Go 242 Instrumentenbrett Nachbau
Anbei Bilder von meinem frisch fertiggestellten Go 242 Brett.
Es ist entstanden nach den Originalmaßen, die mir freundlicher Weise Friedrich Günther zur Verfügung gestellt hat; an dieser Stelle nochmal besten Dank an ihn.
Bestückt ist es analog dem Originalbrett, welches auch auf Deiner Page abgebildet ist. Ich habe dafür speziell eine Rückansicht analysiert, um die genauen Typen herauszufinden.
Folgende Geräte sind eingebaut:
Das Gerätebrett war im Original hinten mit Einpressmuttern M4 versehen, was beim Nachbau auch Berücksichtigung fand.
Lackiert ist das Alubrett mit Original Flieglack 7122 von Kiroff in RLM66.
Quelle: Archiv Peter Cohausz
Quelle: Archiv Peter Cohausz