Gerätetafel Dornier Do 335 A-1
Die Gerätetafel der Dornier Do 335 mit seinen unzähligen Geräten prägte die Gerätetafelbauweise in den späten Kriegsjahren um 1944/45. Auffallend dabei, waren die vielen Bordgeräte mit dem dazumal neu eingeführten kleinem Baumass von 40 mm ! Sinn dabei war es, alle nötigen Bordgeräte zur Überwachung der beiden Motoren, in der Gerätetafel unterbringen zu können.
Die markante „rote Trennmarkierung“ auf der rechten Gerätetafel, um die beiden Motoren „vorn“ +“hinten“ visuel für den Flugzeugführer zu trennen. Ebenso aussergewöhnlich, die beiden Drehzahl- Ladedruckmesser, die mit zwei „Flanschen“ von der Gerätetafel abgehoben (Dicke ca. 20 mm) sind ! Die Flansche wurden dazumal vermutlich aus Aluminium oder Bakelit gefertigt. Die lange Bauform der Drehzahl- Ladedruckmesser, war wohl der Grund dafür. Der Einbau-Raum hinter der Gerätetafel reichte für die langen Drehzahl- Ladedruckmesser einfach nicht aus.
Die beiden Flansche hinter den Drehzahl- Ladedruckmesser
Bau
Es war sehr schwierig die Originalmasse des ursprünglichen Gerätebrettes der Do 335 zu bestimmen. Ich konnte mich anhand von Fotos sowie zwei originalen Bodenfunden orientieren. Ich hatte Glück , je ein original Gerätebrett der linken- ( Bodenfund ) und der rechten Gerätetaffel zu erhalten.
Die erste Zusammenstellung mit Papier um das Baumuster (Do 335 A1) zu bestimmen
Linke Seite original (A-Version!)
Nachbau
Rechte Seite original
Nachbau
Den beiden original Teilen konnte Andreas Scheidegger, (Schweiz) die genauen Masse abnehmen und dann mit einem CAD- Programm in den Computer übertragen.
Für diese tolle Leistung und Arbeit bin ich Andreas sehr Dankbar !
Andreas presentiert seine tolle Arbeit in Speyer D – links Nachbau – rechts Original.
Es ist noch zu ergänzen, dass die rechte Gerätetafel , vermutlich aus einem V – Muster der Do 335 stammte, um die nächste Generation der Do 335 Baumuster (B Version) zu testen. Erkennbar an der fehlenden Ausbuchtung zum Einbau in den Cockpitrahmen an der Kanzelverglasung der A1-Version. Da ich das A1 Baumuster bauen will, musste ich die fehlende Ausbuchtung von der linken Originalseite abnehmen und spiegeln. Die restlichen Gerätebrett-Abmessungen waren mit dem A-Bau-Muster identisch. Der nächste Schritt war nun , die genauen Masse für eine CNC (Coputergesteuerte Frässe) aufzuarbeiten. Auch diese Arbeit unterlag Andreas Scheidegger. Somit konnte die Reproduktion in 3 mm Aluminium-Blech mit Laserschnitt beginnen. Das Blinflugpanel in der Mitte wurde hingegen wie im original aus Holz hergestellt. Nach dem schneiden der beiden Seiten-Gerätebretter, wurden diese noch Perlgestrahlt und mit den ergänzenden Verstärkungen zur Befestigung genietet.
Ansicht von vorn
Ansicht von hinten
Die Blindflugtafel :
Diese wurde anhand des original RLM Datenblattes, wie die Alubretter des Do 335 Nachbaus, auf CAD nach gezeichnet. Diese professionelle Arbeit übernahm ebenso Andreas Scheiddegger. Danach wurde die Blindflugtafel mit einer CNC-Holzfräse angefertigt.
Erwin Wiedmer, Zürich den 11.08.2008