Jährliche Archive: 2023




  • Bezeichnung: Knüppelgriff KG 14
  • Anforderungszeichen: Fl.47950
  • Gerät-Nr.: 102-108
  • Baumuster: KG 14
  • Hersteller: Argus Motoren Gesellschaft m.b.H., Berlin
  • Baujahr: ca. 1943
  • Bemerkung: Bordnetzkennung „V60“ steht für die Verwendung in der Focke-Wulf FW 190A, frühe Baureihen
  • Eingebaut in: z.B. Arado Ar 240, Focke-Wulf FW 190 A (frühe Baureihen), Henschel Hs 129, Messerschmitt Me 410

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Lehrmodell für deutsche Flugzeuginstrumentierung um 1929

Ende der 1920er Jahre bis zur Einführung der genormten Rundinstrumente nach 1933 waren die Instrumententafeln deutscher Flugzeuge ein Sammelsurium von Instrumentenformen und Größen. Das lässt sich insbesondere bei einigen Instrumentenbrettern von Schul- und Verkehrsmaschinen von Focke-Wulf oder Heinkel ablesen. Beispiele sind Focke-Wulf A32 oder Heinkel HE 9 oder HE 10.

Besonders typisch für diese Zeit waren:

  • Eine Mischung von früheren Geräten, zum Teil noch aus der Zeit des ersten Weltkriegs (Druckmesser, Zündschalter, Anlassmagnet) und zeitgenössischen moderneren Geräten
  • Unterschiedliche, noch ungenormte und zum Teil noch recht große Instrumentenbauformen
  • Noch keine standardisierte Anordnung der Geräte, aber schon eine Trennung zwischen Flugüberwachungs- und Motorinstrumenten
  • Einbau eines Grob- und eines Feinhöhenmessers als getrennte Geräte
  • Einführung der rechteckigen Langgeräte als neue Bauform. Diese waren jedoch bei den Piloten nicht so beliebt wie die Rundgeräte, da die Langgeräte schwerer abzulesen und die Zeiger zum Teil schwingungsanfällig waren. Bei einem Rundgerät genügt oft ein Blick auf die Zeigerstellung, ob noch die Messdaten im grünen Bereich sind.
  • Verwendung von einzelnen Instrumenten aus dem Ausland, je nach Motorentyp
  • Einbau von Schaltern und Leuchten aus dem Automobilbau

 

Auflistung der Geräte

 

    1. Zündschalter (Bosch)
    2. Zuggriff für Zündverstellung (früh-spät)
    3. Borduhr (Kienzle 8 Tage, frühe Bauform mit gewölbtem Glas)
    4. Anlasseinspritzpumpe (Athmos, Malivert Paris)
    5. Feinhöhenmesser (Lufft bis 500 m)
    6. Grobhöhenmesser (Morell bis 8000 m)
    7. Fahrtmesser (Askania 80-400 km/h)
    8. Steuerzeiger (Autoflug/Pioneer, Wendezeiger und Längsneigungsanzeiger)
    9. Kompass (Askania Orterkompass Franz)
    10. Deviationstabelle
    11. Drehzahlmesser (Offenhauer 400-2400 U/min)
    12. Gerätelampe (Bosch)
    13. Verdunkler für die Gerätelampe
    14. Benzindruckmesser (Membran-Manometer 0-5 Meter Wasser, entspricht 0,5 kg/cm²)
    15. Öldruckmesser (Maximall 0-5 kg/cm²)
    16. Kühlwasser-Thermometer (A.E. Baecker 25-115 °C)
    17. Hebel für den Brandhahn
    18. Hebel für die Kühlerklappe
    19. Benzinuhr (DBU, mit integrierter Luftpumpe, das eingebaute Gerät ist noch fabrikneu ohne Eichung)
    20. Schalter für Kompassbeleuchtung (Bosch)
    21. Schalter für Positionslichter (Bosch)
    22. Hebel für die Kraftstoff-Handpumpe

Bemerkung zum Nachbau

Dieser entstand ab 2007 und wurde später immer wieder durch besser passende und authentischere Instrumente verfeinert. Aufgrund der Seltenheit der Geräte lässt sich so ein Instrumentenbrett aus dieser Zeit nicht gezielt sammeln. Es soll deshalb nur eine Anschauung sein, wie eine solche Instrumentierung damals ausgesehen hat.

Vorlage waren Instrumentenbretter verschiedener Heinkel-Typen in Bezug auf Details, Farbgebung, Anordnung und Beschriftung der Geräte.

Text und Fotos Peter W. Cohausz

 

Beispiele für Gerätebretter aus den 1920er-Jahren

Heinkel HE 10

 

Focke Wulf FW A32

Quelle des gesamten Materials: Sammlung Peter W. Cohausz

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  • Bezeichnung: Benzinuhr
  • Messbereich: 0- Liter ?
  • Hersteller: DBU, Deutsche Benzinuhren GmbH, Berlin
  • Baujahr: ca. 1928
  • Verwendung:  für Flugzeuge und im Fahrzeugbau
  • Besonderheit: mit integrierter Luftpumpe

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    • Bezeichnung: Umformer für F-Gerät FuG 101
    • Anforderungszeichen: Ln.28331
    • Gerät-Nr.: 124-311 A-1
    • Baumuster: U 101
    • Hersteller: hdc = LGW Luftfahrtgerätewerk Hakenfelde, Berlin (Siemens)
    • Baujahr: ca. 1944
    • Bemerkung: Bestandteil des FuG 101

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Führerraum-Nachbau Fokker D VII (1918)

Nachbau eines Rumpfsegments

Die Ausrüstung der Flugzeuge des ersten Weltkriegs war viel mehr durchdacht und standardisiert als es heute den Anschein hat. So gab es bereits für viele Bauteile und Instrumente Normblätter der Inspektion der Fliegertruppen, die Aufbau, Anschlüsse, Bemalung oder Zifferblätter vorschrieben. Auch hinter dem Aufbau und der Farbgebung des Fokker D VII Cockpits steckte eine klare Philosophie:

Ein Stahlrohrgerüst mit Drahtverspannung und Stoffbespannung, an dem sämtliche Einbauten mittels Rohrschellen befestigt waren. Hinzu kamen bei den von Albatros in Lizenz gebauten Fokker D VII auch noch Teile aus der Produktion der Albatros D Va wie die Schilder und Hebel der Benzinanlage.

Das feste Rohrgerüst war olivgrün lackiert, während alle abschraubbaren Metallteile schwarz gestrichen waren. Die Holzteile hatten meist nur einen klaren Schutzanstrich. Durch die Verwendung von bedrucktem Bespannstoff (Tarnstoff) wurde außer Spannlack keine Bemalung benötigt, so dass hier Gewicht gespart werden konnte.

Auf der Außenseite des Rumpfes finden sich die Gewichtsangaben, die Linie der Propellerachse und das vom Hersteller aufgeklebte Hinweisschild für den Zusammenbau an der Front mit den Einstellwinkeln.

Typisch waren im Cockpit auch die offen laufende Steuerstangen und Steuerseile. Die Auslösung der Waffen wurde über Bowdenzüge übertragen. Ebenso waren Gashebel und Hilfsgashebel am Steuerknüppel durch einen Bowdenzug verbunden, so dass der Pilot auch bei engen Kurven, wenn er beide Hände am Knüppel lassen musste, noch die Geschwindigkeit regeln konnte.

Die Instrumentierung war vom Herstellerwerk aus eher sparsam, wurde aber oft an der Front nach Wünschen der Piloten ergänzt, insbesondere bei den Staffelführern.

 

 

Als Beispiel wird hier Ausrüstung einer von Albatros gebauten Fokker D VII vorgestellt:

    1. Steuerseile für das Seitenruder
    2. Fahrtmesser (I.C. Eckardt) (*) (**)
    3. Gashebel
    4. Hebel für die Zündzeitpunktverstellung
    5. Fettpresse für die Kühlwasserpumpe
    6. Anlassmagnet (Bosch)
    7. Fersenabstützung
    8. Zündschalter (Bosch)
    9. Halterung für die Maschinengewehre
    10. Öldruckmesser (*)
    11. Seitensteuerhebel
    12. Hilfsgashebel am Steuerknüppel
    13. Drehzahlmesser (Morell)
    14. Quertraverse
    15. Benzindruckmesser (Manoma)
    16. Auslösehebel für die MG am Steuerknüppel
    17. Hebel für die Benzinanlage
    18. Ablassventil für den Benzinfilter
    19. Höhenmesser (Lufft) (*)
    20. Anlenkung der Höhenruderseile
    21. Luftpumpe für die Benzinanlage (Druckaufbau vor dem Anlassen)
    22. Hebel für die Kühlerabdeckung
    23. Deviationstabelle für den Kompass
    24. Kompass (Bamberg)
    25. Öffnung im Boden für die Kompass-Kompensiereinrichtung
    26. Borduhr (*)
    27. Benzinuhr (Maximall, hier kein Modell für Fokker D VII)
    28. LMG 08/15
    29. Munitionszuführung für Gurte
    30. Ableitrohr für leere Gurte
    31. Munitionskasten für volle MG Gurte
    32. Ableitbleche für Munitionshülsen
    33. Durchladehebel

(*) nicht serienmäßiger Fronteinbau. (**) Die meisten Fokker D VII hatten als Fahrtmesser ein Morell-Anemometer an den rechten Tragflächenstreben.

Der Aufbau ist als Lehrmodell für eine deutsche Flugzeuginstrumentierung von 1918 gedacht. Die Rumpfbreite ist original, die Höhe etwas verkleinert, begründet durch das Platzangebot des Erbauers. Ebenso mussten bei der Befestigung von Leitungen, Steuerseilen, Steuerstangen u.a. am Rand vorne und hinten kleine Kompromisse eingegangen werden.

 

 

Der Nachbau

Der Aufbau dieses Cockpitsegments wurde 1996 begonnen mit der Nachfertigung des Schaltbretts nach Zeichnungen von der im Brome County Historical Museum in Knowlton/Kanada ausgestellten Fokker D VII (Albatros) mit der Bestellnummer Fok D VII (Alb) 6810/18.

Die Instrumentenbretter hießen damals noch Schaltbrett, da mehr Schalter als Instrumente eingebaut waren.

Später wurde das Schaltbrett zu einem Rumpfsegment ergänzt durch Erstellung eines Teils des Stahlrohrgerüsts durch das Fokker Team Schorndorf und eine weitere Schlosserei. Der Bespannstoff kam vom Deutschen Technikmuseum und Riffelblech für die Fußrasten vom Deutschen Museum. Der restliche Aufbau erfolgte in Eigenarbeit.

Auf den Außenseiten sind wie beim Original links die Gewichtstabelle aufgemalt und rechts die Montageanleitung aufgeklebt.

Die Steuersäule ist ein Nachbau aus Holz, ebenso die beiden Bordwaffen LMG 08/15. Es gab zwei Munitionskästen hinter dem Schaltbrett. Der eine für die munitionierten MG-Gurte (hier dargestellt) und der dahinter liegende für die Aufnahme der leergeschossenen Gurte. Die Hülsen wurden während des Fluges über Ableitblechen ausgeworfen.

Vor den Munitionskästen saß bei Original der Benzintank weshalb in dem Bereich die Benzinuhr platziert war.

Mit der Darstellung der Bewaffnung endete der Nachbau 2016.

Text und Fotos Peter W. Cohausz

 

 

Quelle des gesamten Materials: Sammlung Peter W. Cohausz

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  • Bezeichnung: Knüppelgriff  KG 13R
  • Anforderungszeichen: Fl.204106
  • Gerät-Nr.: 102-523 A-1
  • Baumuster: KG 13R
  • Hersteller: rdg = ?
  • Baujahr:  1944 / 1945
  • Eingebaut in: Flugzeugen mit Rüstsatz „R8“ / Schlechtwetterjäger mit Jägerkurssteuerung
  • Besonderheiten: im Griff integrierter Richtungsgeber (Kuppelschalter) für Kurssteuerung

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  • Bezeichnung: Flugzeug-Rumpfkompass
  • Messbereich: 0 – 360°
  • Hersteller: Carl Bamberg, Berlin-Friedenau
  • Baujahr: ca. 1917
  • Werknummmer: 6583
  • Besonderheiten:
    • mit kompletter kardanischer Einbauhalterung und Kompensierung (Magnete fehlen)
    • Steuerzeiger im Deckglas

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