Monatliche Archive: November 2020


  • Bezeichnung: Schaltkasten für Luftschraubenstellung der Sternmotoren Gnôme et Rhône-14M-4/5
  • Französische Bezeichnung: Helice Ratier Tableau Typ 108136
  • Anforderungszeichen: Fl.XXX
  • Hersteller:  Ratier-Figeac, Frankreich
  • Baujahr: ca. 1941
  • Eingebaut in: z.B. Caudron 440, Henschel Hs 129 (Einbau nur bei Versionen mit französischen Beutemotoren Gnôme et Rhône-14M-4/5-Sternmotoren)
  • Verwendung: für Ratier-Propellersystem mit variabler Steigung
  • Bemerkung: Grundlackierung in RLM 02,  Abdeckhaube und beschriftete Blende fehlen

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Geräteauflistung – Henschel Hs 129 A/B

Cockpitprofil einer Hs 129 B-2, erstellt anhand von verfügbaren Fotographien und Daten aus den Handbüchern, die man auf der Homepage der „www.deutscheluftwaffe.de“ – https://www.deutscheluftwaffe.de findet. Die Verlinkung der FL./Ln.-Nummern führt ebenfalls auf diese Internet-Seiten. Es wird speziell nur auf einzelne Instrumentierungsoptionen der Hauptgerätetafel, der hier abgebildeten Fotos, eingegangen!

Ich habe leider übersehen, dass es bereits ein perfektes Cockpit Profil von Herrn Peter W Cohausz, für ein Instrumentenbrett einer Hs 129 B-0 in der Flugzeug Classic Ausgabe 9/2017, S. 42ff gibt, das ich hier wärmstens empfehlen möchte.

Source: https://i.postimg.cc/BZDGZjd4/Dt-BHq-SQVAAAJb-6.jpg

Das Instrumentenbrett war aus Aluminium gefertigt und in RLM 66 gehalten.

Der Text auf der Blechblende, unten neben dem Hebel für die Bordheizung, lautet möglicherweise „Gerät bei Wartungseinheit“ oder ähnlich. Siehe auch Aufnahme des originalen Instrumentenbrett aus der amerikanischen Beutemaschine FE-4600 (Hs 129 B-2).

Das Hinweisschild unter dem Patin Führertochterkompass bezieht sich auf Fluggeschwindigkeiten.

Versuch einer Rekonstruktion nach Fotos. (Information Herrn Cohausz)

Höhe Va km/h                                 Höhe Va km/h

0          600                 Sturzflug       4        550

2          600                 Horiz.-Flug    6        500

Interessant bei allen Fotos ist, dass es offenbar keine händischen Eintragungen auf den Instrumentenbrettern für die einzelnen Stromkreise der Geräte und Schalter gegeben hat, wie sonst bei anderen Typen üblich. Lt. den vorliegenden Stromlaufplänen sind 3 Stromkreise für das Instrumentenbrett zu identifizieren. (SZKK4/SZKK3 – P33, Verschlussmerkleuchten – P82, Verdunkler – P12)Source: Handbuch L.Dv.T.2129 Hs 129 B-1 und B2 Schusswaffenanlage MK 103 von 1944

Ein Bild mit dem Frequenzwahlschalter FS 16a. Es ist nur eine Verschlusskontroll-Lampe für den Rüstsatz 8 eingebaut. Zudem sind das AFN2 und die Borduhr (unter dem ZSK244) zusätzlich eingebaut.

Source: Jet&Prop Jan./Feb. 2019, S. 23

Ein Bild mit Bediengeraet BG 25a, die Borduhr fehlt

Source: Handbuch Hs 129 A und B von 1941, L.Dv.T. 2750/5

Mit Abwurfschaltkasten ASK-R, neben dem ZSK 244 zwei Schaltkästen ASK-N für die Betätigung der „Nebelgeräte“.

Cockpit und Instrumentenübersicht aus dem orig. Handbuch

Source: Handbuch Hs 129 B-1 u. B-2, L.Dv.T.2129 von 1943

 

Cockpitsektion der einzig erhaltenen HS 129 B-2, die sich in Sydney befindet.

Foto eines bestückten Brettes, das der Cockpitsektion aus Sydney entspricht.

Source: http://simhq.com/forum/files/usergals/2016/07/full-2410-123884-hs129_panel.jpg

Das einzige erhaltene originale Instrumentenbrett der Hs 129 B-2 Cockpitsektion, die sich in Sydney befindet, während der Restaurierung. Rekonstruktionsversuch der Instrumentierung siehe unten.

Position Gerät/ Instrument Messbereich Anforderungszahl
1 2x Zündschalter SSH45/8Z   Fl.21119
2 Verschlusskontroll-Lampen Bordwaffen       – 4x Merkleuchte-weiß   Fl.32529
3 Schalt-Zähl- Kontrollkasten SZKK 4   Fl.47319
– mit 2x Schusszähler SZ100   Fl.47314
– mit 2x Schusszähler SZ500   Fl.47312
4 Betriebsdatenschieber   Fl.23501
– Betriebsdatentafel in Schieber   156.902-4014
– Deviationstabelle in Schieber   Fl 23906
5 Drehschauzeichen für Staurohrheizung  Ein /Aus = weiß / schwarz Fl.32530
– oder Trommelschauzeichen   19-6824C-1
6 Haubennotwurf  
7 Zünderschaltkasten ZSK 244A   Fl.50869
8 Führertochterkompass PFK- f2   Fl.23334
9 Notzug für Bombenabwurf   Gerät-Nr.: 8-87.???
10 Kippschalter für Reihen-/Einzelabwurf Rumpf/Flügel Fl. 32346-3
11 Anzeige für die Rumpf-/Flügelbewaffnung  
6 Druckknopfschauzeichen Rollschauzeichen 19-9610 A-2
– oder Lampen mit Celon-Scheiben  
12 elektrischer Wendezeiger   Fl.22412 oder Fl.22407
13 Fahrtmesser 80 – 750 km/h Fl.22231
14 Doppelladedruckmesser 0,6-1,8 ata Fl.20556
15 Einbauöffnung entweder für  
Bediengeraet BG 25a – oder   Ln.28810
Frequenzwahlschalter FS 16a – oder   Ln.27264-1
Abwurfschaltkasten ASK-R   Fl.50969
16 Heizung-Verstellhebel Zu/Auf/Max
17 Kontrollampe Führerraumheizung rot
18 Borduhr BoUK 1 oder   Fl.23885
Anzeigegerät für Funknavigation AFN 2 (Zielfluganzeiger) Ln.27002
19 4 Lampengerät für das Fahrwerk  
– mit 2x Merkleuchte-rot EIN Fl.-32529-8
– mit 2x Merkleuchte-grün AUS Fl.32529-8
– oder Lampen mit Celon-Scheiben rot und grün
20 Schaltkasten für Luftschraube   Schaltkasten
a – mit 2x Schwenkschaltern
b – mit 2x Kellogschalter  LgNr. W1249?
c – mit 2x Leuchte-rot  
d – mit 2 x Leuchte-grün  
21 Netzausschalter   Fl.32315-2
22 Beleuchtungsregler Fl.32402-1
23 Fein-Grobhöhenmesser 0-10.000 m Fl.22320

 

Die Zuordnung der Ziffern für die Schalttafel der Luftschraubenverstellung ist in der Instrumentenübersicht des Cockpits eingearbeitet. (Siehe oben)

Der Text, der zwischen den beiden Verstell-Schaltern am unteren Rand der Schalttafel, der auf den originalen Fotos zu sehen ist, konnte leider nicht identifiziert werden. Es könnte ein Hinweis auf die Schalterstellung des Schalters zur Segelstellung sein. Gezogen                „AUS“ keine Segelstellung, gedrückt in Segelstellung           „EIN“.

Source: Handbuch Hs 129 B-1 u. B-2, L.Dv.T.2129 von 1943



  • Bezeichnung: Fahrwerkschalter
  • Anforderungszeichen: Fl.32409
  • Gerät-Nr.: 126-638 A-1
  • Baumuster: LBS 4-1/6
  • Hersteller: LGW-Hakenfelde (Siemens), Berlin
  • Baujahr: ca. 1942
  • Verwendung: z.B. Arado Ar 96 B-7

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  • Bezeichnung: Kurskreisel (für Kampfpanzer-Führungsfahrzeuge)
  • Anforderungszeichen: Fl.XXX
  • Baumuster: Modell 8 (V0754)
  • Hersteller: djz = C. Theodor Wagner A.G., Elektrotechnische Fabrik, Wiesbaden
  • Werk-Nr.: 11550
  • Baujahr: ca. 1944
  • Eingebaut in: Panzerfahrzeugen (Führungsfahrzeugen)
  • Funktionsweise: Da ein Magnetkompass in Panzerfahrzeugen unwirksam ist, wurden einige Kampfpanzer  (Führungsfahrzeuge) mit Kurskreiseln ausgerüstet, zur besseren Orientierung in unübersichtlichem Gelände und bei Nachteinsätzen. Grundsätzlich wurde er gebraucht, wenn man von Straßen abfuhr und man sich in offenem Gelände mit wenigen Anhaltspunkten orientieren musste.
  • Besonderheit: ungebrauchter Zustand, im originalen Transportkasten mit Ersatzteilen

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  • Bezeichnung: Druckmesser
  • Anforderungszeichen: Fl. 20504-10
  • Baumuster: ND 10
  • Meßbereich: 0 – 10 kg/cm²
  • Hersteller: J.C. Eckardt, Stuttgart-Bad Cannstatt
  • Baujahr: 1938
  • Verwendung: Druckmessung im Schmierstoffsystem des Motors
  • Funktionsweise

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  • Bezeichnung: Grobhöhenmesser
  • Anforderungszeichen: Fl.22308
  • Baumuster: Lh 19r
  • Messbereich: 0 – 8 km
  • Hersteller: Askania-Werke A.G., Berlin
  • Baujahr: 1937
  • Besonderheit: Beim Baumuster „Lh 19r“ (Askania-Patent) wird beim Verdrehen des Stellrades, um den aktuellen Luftdruck einzustellen, nicht der Zeiger, sondern das Ziffernblatt verstellt/ verdreht (über eine äußere Verzahnung).

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Während den großen Nacht-Bomberoffensiven der Briten im Jahre 1943 konnte die Luftwaffe mit der Messerschmitt  Bf 110 viele Erfolge melden.

„Die Nachtjagd bedeutete zu jener Zeit eine besondere Herausforderung, der nur absolut motivierte und trainierte Piloten entgegentreten konnten. Im Dunkeln der Nacht konnte sich die jeweilige Besatzung nur auf die Bordinstrumente, den Funksprechverkehr zum Bodenradar und ihre Intuition verlassen. Was die Nachtjagdpiloten mit ihren Kameraden von den Tagjagdgeschwadern verband, waren die schwerbewaffneten und in großen Zahlen auftretenden alliierten Bomber.“

 

Original-Gerätetafel Messerschmitt Me/Bf 110 G-4

Hintergrundinformationen zum Brett

( Eigentümer )

Gebaut wurde es vermutlich 1943/44 für die Bf 110 F oder frühe G. Später oben umgebaut mit SZK K 3, was den Einbau von zwei MK 108 anstatt der vier MG 17 in der Rumpfspitze belegt. Somit also Verwendung in einer Bf 110 G-2 oder vielleicht sogar einer G-3 oder G-4.
Mehrere Farbschichten belegen, dass die zugehörige Maschine wohl ein längeres Einsatzleben bis Kriegsende hatte, vielleicht auf einer Fliegerschule.
1945 wurde das Brett wohl im Raum Nürnberg ausgebaut. Da standen genug abgestellte Luftwaffenmaschinen z.B. in Fürth.
1978 tauchte es dann auf einem Flohmarkt in Süddeutschland auf, noch zur Hälfte gefüllt.
Die eingebauten Geräte waren eine Mischung aus früheren Instrumenten wie Tankanzeige der Bf 110 C (!) und spätere wie die Ladedruckmesser mit den Sektoren.

 

Gerätetafel vor ca. 30 Jahren

Die Suche nach den fehlenden Instrumenten und Teilen dauerte dann fast 30 Jahre bis alles weitgehend original wieder komplett war.
Die untere Hilfsgerätetafel mit den Abwurfschaltkästen ist eine Nachfertigung mit Originalgeräten. Der Oberbau mit den Lampen und dem Revi ist eine Rekonstruktion nach Fotos aus dem RAF-Museum. Die Beleuchtung ist funktionsfähig, einschließlich der UV-Lampen.
Momentan ist der Stand der Ausstattung der einer späteren Bf 110 G-4 mit Revi 16 B wie im RAF-Museum. Die gelbe Leitung links gehört zur Scheibenspülungsanlage. Bei der MK 108 war der Pulverdampf so intensiv, dass die Frontscheibe verrußte und die Maschinen mit einer Scheibenreinigung nachgerüstet werden mussten.

Kurskreisel mit Beleuchtung

Me 110 mit FuG

Vierlampengerät in Funktion

 

Gerätetafel vor dem Gesamtaufbau

(2010)

Der Gesamtaufbau

(Fertiggestellt 2013)

Fotos: Peter W. Cohausz

Aktualisierung 2019, Foto: Peter Cohausz

Aktualisierung November 2020, Fotos: Peter Cohausz

Detailfotos zur Konsole für Kompasseinbau (Notkompass), Teile-Nr. 919 0300 mit

Führerkompass FK 38, Fl.23233

und Geräteleuchte, Fl.32265