Jährliche Archive: 2017



Gerätebrett der Fieseler Fi 156 „Storch“

 Fieseler Fi 156 Transporter

Allgemeines

Das Gerätebrett 156.902-40 der Fi 156 bestand aus zwei Teilbrettern: Der Hauptgerätetafel 156.902-40-01 und der Blindflugtafel 156.902-40-02, welche über Schwingelemente mit der Hauptgerätetafel verschraubt war. In das Blindflugbrett eingebaut waren die wichtigsten Flug- und Motorüberwachungsinstrumente, während das Hauptgerätebrett nur weniger empfindliche Geräte, sowie die Bedienhebel für Brandhahn und Filterbatterie und andere mechanische Anbauteile aufnahm.
Beide Bretter waren aus tief gezogenem 2mm Dural-Blech. Das Hauptgerätebrett wurde zusätzlich mittels eingenieteter Winkelprofile versteift. Für die Aufnahme der Geräte war das Blindflugbrett komplett, das Hauptgerätebrett teilweise mit Annietmuttern M4 versehen.

Instrumentierung

Generelle Bemerkung: Die Fi 156 C-7 stellt sozusagen die Abschlussvariante einer recht langen Karriere des „Storch“ im Dienste der ehemaligen dt. Luftwaffe dar. Daraus resultiert, dass auch die eingebauten Instrumente vornehmlich solche später Ausführung, mit Herstellercode und bevorzugt Abziehbilder als Typenschilder, waren. Dass dies aber trotzdem nicht konsequent der Fall war, liegt vor Allem daran, dass Lagerbestände älterer Geräte wohl vornehmlich bei Flugzeugen untergeordneter Bedeutung, wie die Fi 156 eines war, aufgebraucht wurden.

Regensburg, den 12.Januar 2007

Harald Melchner

Gerätebrett-Analyse

Bestückung nach Fl-Nummer:

Pos.
Stück
Bezeichnung
Verwendung
Bemerkung
Anf. Z.
Ger. Nr.
Baugr. Nr.
Alternativteil
Stromkreis-
kennz.
1 1 Fahrtmesser Fl 22233 Fl 22228
Fl 22209
2 1 Wendezeiger Fl 22402
3 1 Variometer Fl 22381-10 Fl 22382
Fl 22384
4 1 Höhenmesser Fl 22320
5 1 Borduhr Kienzle Fl 23886-1 Fl 23886
Fl 23885
6 1 Drehzahlmesser Fl 20222-3 Fl 20222
7a 1 Temp. Anzeiger 130°C Fl 20342 Fl 20343 M1
7b 1 Instrumentensteckdose für elt. Anzeigegeräte Fl 32615-3 M2
8 1 Druckanzeiger doppel 1/10 Fl 20512-1
9 1 Beleuchtungsregler (Dimmer) Fl 32402-1 C3
10a 1 Gerätebrettleuchte an GB-Leuchte Fl 32267 C1
10b 1 Leuchtenkappe an GB-Leuchte Fl 32253-3
10c 1 Feder an GB-Leuchte Fl 32253-5
10d 1 Lampe, 24V, 3(5)W, Ba15d an GB-Leuchte Fl 32778 Fl 32779
11 1 Kippschalter Einb. Fl 32316 C4
12 1 Geschwindigk. Datentafel 156.902-4011
156.902-4012
13a 1 Betriebsdatenschieber Fl 23501
13b 1 Betriebsdatentafel in Schieber 156.902-4014
13c 1 Deviationstabelle in Schieber Fl 23906
14 1 Ventilbatteriehebel 156.704-14H01
15 1 Trimmdatentafel 156.902-4013
156.902-4015
16 1 Anlasseinspritzpumpe nicht in Gerätebrett 8-4505 A
17 1 Kartenkasten nicht in Gerätebrett 156.902-26
18 1 Starter nicht in Gerätebrett Fl 21212 B7 (?)
19 1 Kippschalter Einb. nicht in Gerätebrett Fl 32350 ?
20 1 Zündschalter Fl 21118 B5
21 1 Brandhahnhebel 156.704-08H02
22 1 Netzausschalter Fl 32315-2 A6
23a 1 Merkleuchte rot Fl 32529 B12
23b 1 Lampe, 24V, 2W, Ba7s in Merkleuchte rot Fl 32774
24 1 Schauzeichen mit Blende Fl. 32525-3 Fl 32525-4 D4



Gerätebrett der Fokker T-8W

Bild von Herr : Mathieu Van den Bosch , Holland

Gerätebrettbeschreibung Beutemaschine Fokker T 8-W

Die Fokker 8 T-W war für die Luftwaffe eine besondere Herausforderung in Technik und fliegerischem können. Insbesondere für den Flugzeugführer selbst.
Im Rahmen der deutschen Westoffensive im 10.Mai 1940 gingen auch Beuteflugzeuge an die Luftwaffe über. Dazu gehörten auch einige Fokker T 8-W der holländischen Luftwaffe. Diese wurden von der deutschen Luftwaffe als Torpedobomber und Aufklärer eingesetzt.

Die Flugzeugfabrik N.V. (Nederlandsche Vliegtuigenfabriek Fokker) wurde am 21.Juli 1919 gegründet. Aufgrund der Kriegshistorie wurde der Name Fokker sorgfältig vermieden.

Es ist schön anzuschauen, wie sich die damalige Zeit in diesem Flugzeug widerspiegelt.
Dies kann man sehr gut auf dem Gerätebrett dieses Baumusters erkennen.

Das geschulte Auge erkennt sofort die Standartgeräte der Luftwaffe sowie diverse Geräte aus englischer und amerikanischer Produktion. Dies war für die damalige Zeit eher ungewöhnlich, da seitens der deutschen Führung alles versucht wurde, fremde Einflüsse zu vermeiden. Anscheinend war das Gerätebrett dieser Fokker eine der wenigen Ausnahmen, wobei aber sicherlich der Zweck erfüllt wurde.

 

Folgende Hersteller sind anhand der Geräte zu erkennen :

Deutschland:

  • Algraph Druck – Deviationstafel
  • Askania – Horizont,Wendezeiger
  • Bruhn – Fahrtmesser
  • Fuess – Höhenmesser
  • Junghans – Borduhr
  • Patin – Führertochterkompass

England :

  • Nagretti Zambra – Gemisch Temperaturmesser
  • Weston London – Zylinder Temperaturanzeiger

USA :

  • Cambrige – Doppelanzeiger Gasanalyse
  • Kollsman – Ladedruckmesser
  • Kollsman – Komp. Druck- Temperaturanzeiger

Es bedurfte sicher einiges an Erfahrung und Übung des Piloten, um dieses Flugzeug auch in Notsituationen sicher fliegen zu können. Sicher wurde bei einigen Einsätzen auf die holländischen Besatzungen zurückgegriffen, wovon auch einige mit ihren Fokker Flugzeugen nach England flüchteten. Theoretisch, wäre eine Begegnung dieses Flugzeugtyps ( Feind / Freund ) möglich gewesen, dazu kam es aber nie.

Das ganze Gerätebrett wurde aus 3 mm Aluminium gefertigt.
Viele Schilder, Drehknöpfe und Instrumente sind mit holländischer Schrift gekennzeichnet.

Auffallend ist, dass alle Geräte von hinten eingebaut worden sind, die Ausnahme bildet allein der Führertochterkompass von Patin. Die meisten Geräte wurden mit grossen Sechskantschrauben befestigt. Die Geräte aus der Kollsmanproduktion hatten anscheinend eher kleine Schraubenbohrungsdurchmesser, und wurden daher mit kleineren Schrauben befestigt.

Im oberen rechten Teil des Gerätebrettes, gleich vor dem Flugzeugführer, befanden sich die Flugüberwachungs- und Navigationsgeräte. Gut zu erkennen ist der große Führertochterkompass / Fl.23333 von Patin. Der eigentliche Kompass, der Mutterkompass, befand sich im hinteren Rumpfende, wo es fast keine „magnetischen Störungen“ gab. Als Notkompass, ist der OK 38 / Fl.23234 (Orterkompass), links unter dem Gerätebrett eingebaut.

In der Fokker T 8-W waren einige Flugüberwachungsgeräte doppelt eingebaut. Jeweils für den Flugzeugführer und den Beobachter. Der Beobachterplatz befindet sich in der vorderen verglasten Bugkanzel. Dort war ein kleines Gerätebrett eingebaut.

Doppelt eingebaut waren folgende Geräte:

Nur in der Beobachterkanzel waren eingebaut :

  • 1 x Beobachtertochterkompass Fl.23335 (Patin)

Weiter Geräte zur Navigation waren um den Führertochterkompass angeordnet. Unterhalb war z.B. das Navigationsgerät mit den grossen Buchstaben L + R eingebaut. Dieses Instrument war vermutlich eine Art einfache Navigationsanzeige. Wie beim AFN 1 oder AFN 2 der Luftwaffe, zeigt es mit 2 senkrechten Zeigern, die Abweichung vom Kurs an. Etwas Ähnliches gab es auch in den Lancaster Bombern der RAF (D.F.- Indicator, D.F.=Direction Finder).

Fluglageanzeigen :

Das große Gerät neben dem Führertochterkompass ist der Horizont Lgab-13a von Askania. Dieser zeigte dem Flugzeugführer optisch die Fluglage des Flugzeuges gegenüber dem Horizont an.
Über dem Führertochterkompass befindet sich der Wendezeiger (Fluglageanzeiger) Fl.22402 von Askania nach der Geräteliste. Eventuell wurde auch ein englisches Gerät eingebaut. Dieses Gerät zeigt die Drehungen um die Hochachse mit dem Zeiger, und die Fliehkräfte zur Hochachse mit der Libelle an.
Im Wendezeiger ist ein Kreisel eingebaut, der mit Unterdruck von einer Sogpumpe (ca.400 mmWs) betrieben wird. Dabei wird Luft aus dem Anzeigergehäuse abgesaugt. Die zum Ausgleich eindringende Aussenluft treibt dabei den Kreisel (6.000 bis 7.000 U/min) an.

Der Unterdruckmesser LM 449 von Askania, zur Überwachung des nötigen Unterdrucks (mmWs), ist auf dem Gerätebrett, ganz links oben neben den Fahrtmesser eingebaut. Das Ansaugrohr zur Sogpumpe für den Wendehorizont und Wendezeiger konnte mit einem Kontrollhahn geregelt werden. Dieser Kontrollhahn in runder Bauform, ist unten im Bild neben dem Umschalthahn (auch runde Bauform), zu erkennen.

Gleich neben dem Wendezeiger befindet sich das Variometer, mit einem Messbereich von +/- 0-10 m/s. Deutlich sind hier auf dem Ziffernblatt, die holländischen Schriftzeichen zu erkennen.

Auf der linken Seite ist der Fahrtmesser Fl.22229 von Bruhn, mit einem Messbereich von 80 – 450 km/h eingebaut. Die Fokker T 8-W erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 358 km/h. Als Beobachtungs- und Aufklärungsflugzeug waren Langsamflugeigenschaften hilfreich und wünschenswert.

Der Höhenmesser Fl.22320, Standartgerät vieler Luftwaffenflugzeuge, ist direkt rechts neben dem Führertochterkompass zu erkennen. Der Messbereich bis 10.000 m war völlig ausreichend bei einer Dienstgipfelhöhe von 5.600 m.
Auf dem hier beschriebenen Gerätebrettfoto ist der Höhenmesser Fl.22320 eingebaut. Auf anderen Fotos kann man auch andere Höhenmesser erkennen. Gut zu erkennen an der holländischen Schrift und anderen Einteilung des Ziffernblattes (bis 5.000 m ?).

Der restliche Platz auf dem Gerätebrett gehörte ganz den Triebwerksüberwachungsanzeigen.
Diese stammen ausnahmslos aus ausländischer Produktion.
Von daher, eben wie zu Beginn erwähnt, ein sehr erstaunliches Gerätebrett.

 

Auf der linken Seite, von unten nach oben, je doppelt eingebaut folgende Geräte / Anzeigen :

– zwei kombinierte Druck- und Temperaturanzeigen ,Typ 150-02, Hersteller Kollsman
– zwei Ladedruckmesser, Typ 162-021, Hersteller Kollsman
– zwei elektr. Drehzahlanzeiger, Typ 545, Hersteller Weston mit einem Messbereich von 0 -2.500 U/min, zur Überwachung der beiden Wright „Whirlwind“ Flugzeugmotoren.

Auf der rechten unteren Hälfte des Gerätebrettes, befinden sich, für jeden Motor jeweils folgende Geräte / Anzeigen.
Ganz unten am Gerätebrettrand befinden sich die zwei Gemischtemperaturmesser, Typ A 74, mit einem Messbereich von -40 / + 60 °C, des englischen Herstellers Negretti Zambra, der auch für gute Thermostate und Wettermessgeräte bekannt war.

Darüber die beiden Temperaturmesser für Zylinderkopftemperatur, Typ 602, des Hersteller Weston aus England. Auf den Gerätebrettfotos ist ein Messbereich von 0-350 °C zu erkennen.
Ein interessantes Gerät dürfte der Doppelanzeiger für Gasanalyse sein. Dieser Anzeiger befindet sich auf dem Gerätebrett zwischen den beiden Gemischtemperaturmessern. Dieses Gerät analysierte vermutlich die Brenngase (Gemisch), um in verschiedenen Höhen die optimale Verbrennung zu erreichen, da in verschiedenen Flughöhen der Sauerstoffgehalt und die Luftdruckverhältnisse unterschiedlich sind. Doch dies ist nur eine Vermutung.
Vielleicht weiss jemand der Leser mehr dazu?

Die weiteren Teile auf dem Gerätebrett sind die Deviationstabelle für die Kurskorrektur des Kompasses, OK 38 / Fl.23234. Der OK 38 Kompass befindet sich links, unterhalb am Gerätebrett.

Zürich, 09.05.2006 , Erwin Wiedmer

Geräte – Analyse

Es wird nur die eingebaute Instrumentierung auf diesem Foto beschrieben !

1. Führertochterkompass PFK / f1
Fl.23333

Bemerkung: Klassischer, kleiner Führertochterkompass für die Patin – Fernkompassanlage.Mit dem Drehring, der sich am Kompassgehäuse befindet, konnte der Flugzeugführer einen gewünschten Kurs einstellen, und mit dem tatsächlich vorliegenden Flugkurs vergleichen (Drehscheibe mit Flugzeugsymbol in der Mitte).
Das Gehäuse besteht aus einem mehrteiligen Aluminiumgussteil, welches eloxiert (schwarz) oder lackiert war (RLM 66).

2. Fein-Grobhöhenmesser
Fl.22320
– Hersteller Fuess
– Messbereich: 0 – 10 km

Bemerkung: Dieses Standardgerät war in fast allen Jagdflugzeugen der Luftwaffe, in den verschiedenen Ausführungen, eingebaut. Es zeigte die Höhe über NN, in Abhängigkeit des barometrischen Druckes der Umgebung an. Der jeweils vorherrschende Luftdruck konnte mittels eines Stellrades eingestellt werden. In der Ausführung für Flugzeugführer besaß der Höhenmesser an der Frontseite 2 verstellbare Marken mit den Bezeichnungen „F“ und „E“, die die Druckwerte QFF und QFE repräsentierten. Mit Hilfe dieser 2 Marken und einer weißen Marke hinter dem Instrumentenglas, konnte sich der Pilot sowohl den vorherrschenden Luftdruck am Startplatz, als auch den am Landeplatz merken. Es gab auch Höhenmesservarianten ohne diese Merker, dann fehlte auch die weiße Marke im Inneren. Solche Geräte wurden bevorzugt für die Beobachter verwendet (z.B. hier beim Beobachter Gerätebrett der Fokker ) allerdings wurden sie auch gelegentlich für den Flugzeugführer verwendet. Die Fokker T 8-W hatte eine Dienstgipfelhöhe von 5.600 m.

3. Unterdruckmesser
– LM 449
– Hersteller : Askania
– Messbereich: 0-3000 mbar

Bemerkung: Der Unterdruckmesser LM 449 von Askania, zur Überwachung des nötigen Unterdrucks (mmWs), ist auf dem Gerätebrett, ganz links oben neben den Fahrtmesser eingebaut. Das Ansaugrohr zur Sogpumpe für den Wendehorizont und Wendezeiger konnte mit einem Kontrollhahn geregelt werden. Dieser Kontrollhahn in runder Bauform, ist unten im Bild neben dem Umschalthahn (auch runde Bauform), zu erkennen.

4. Wendezeiger
Fl.22402
– Hersteller : Askania

Bemerkung: Der Wendezeiger (Fluglageanzeiger) Lg-14 r von Askania. Dieses Gerät zeigt die Drehungen um die Hochachse mit dem Zeiger, und die Fliehkräfte zur Hochachse mit der Libelle an.
Im Wendezeiger ist ein Kreisel eingebaut, der mit Unterdruck von einer Sogpumpe (ca.400 mmWs) betrieben wird. Dabei wird Luft aus dem Anzeigergehäuse abgesaugt. Die zum Ausgleich eindringende Aussenluft treibt dabei den Kreisel (6.000 bis 7.000 U/min) an.

5. Variometer
– LV7r-10
– Hersteller : Askania
– Messbereich: +/- 0-10 m/s

Bemerkung: reichte für die langsame Steig- und Sinkrate der Fokker T 8-W völlig aus. 540 m / min .Hier deutlich zu erkennen die holländische Schrift auf dem Ziffernblatt für Steigt und Sinkt.

6. Horizont
– Lgab-13a
– Hersteller : Askania

Bemerkung: Horizont Lgab-13a von Askania nach der Geräteliste. Eventuell wurde auch ein englisches Gerät eingebaut.. Dieser zeigte dem Flugzeugführer optisch die Fluglage des Flugzeuges gegenüber dem Horizont an.

7. Zylinder Temperaturmesser
– Typ 602
– Hersteller : Weston England
– Messbereich: 0 – 350 °C

Bemerkung : Zwei Temperaturmesser zur Messung der Zylinderkopftemperatur, Typ 602, des Hersteller Weston aus England. Auf den Gerätebrettfotos ist ein Messbereich von 0-350 °C zu erkennen. Die Geräteliste der Fokker 8 T-W listet aber nur einen Messbereich von 0–100 °C / 0-600 F ? – Der Messbereich von 0-350 °C der Zylinderkopftemperatur trifft hier aber eher zu. Bei vielen Motoren lag der Messbereich noch höher. Für die Schmierstofftemperatur (Öl) ist der Messbereich auf alle Fälle viel zu hoch, hier wären 100-150 °C das Maximum.

8. Navigationsanzeige
– ?
– Hersteller : England ?
– Messbereich: links / rechts

Dieses Instrument ist nicht auf der Geräteliste aufgeführt und nicht recht zuzuordnen. Vermutlich eine Art einfache Navigationsanzeige. Wie beim AFN 1 oder 2 der Luftwaffe, zeigt es mit 2 senkrechten Zeigern, die Abweichung vom Kurs an. Etwas Ähnliches gab es auch in den Lancaster Bombern der RAF (D.F.- Indicator, D.F.=Direction Finder).

9. Gemisch Temperaturmesser
– A 74
– Hersteller : Negretti Zambra England
– Messbereich: -40 / +60 °C
Bemerkung: Vermutlich ein Gerät um die Temperatur des Kraftstoffsgemisch zu messen. In diversen Flughöhen um die Vereisung der Vergaser zu vermeiden. Ebenso hatte die Temperatur des Kraftstoffes einen Einfluss auf das Ge(misch)-Verhältnis. Also indirekt auf die optimale Verbrennung des Kraftstoffs und Leistung der Flugmotoren.

10. Doppelanzeiger Gasanalyse
– ?
– Hersteller : Cambridge Instrument Company USA
– Messbereich: 0.11 (rich) bis 0,07 (lean) Gemischwerte

Bemerkung : Dieses Gerät analysierte vermutlich die Brenngase, um in verschiedenen Höhen die optimale Verbrennung zu erreichen, da in verschiedenen Flughöhen der Sauerstoffgehalt und die Luftdruckverhältnisse unterschiedlich sind. Doch dies ist nur eine Vermutung.

Ergänzung : „Dies ist die Anzeige für das Kraftstoff-Luftgemisch (Fuel/Air Ratio). Das hatten die Holländer übrigens auch in ihren Do 24.Auf dem Zifferblatt des Fuel/Air Ratio Instruments sind Zahlen zwischen 30 und 20 zu erkennen. Das sind Ladedruckwerte zu Orientierung, die am Instrument mit angegeben sind. Die Gemischwerte stehen in der Skala darunter und darüber. Es gibt hier zwei Zeiger oben und unten, die wie beim Kurszeiger sich waagerecht bewegen.
Die Anzeige war eine Doppelanzeige!“ Quelle : Cohausz Peter

11. Kombinierte Druck-Temperaturanzeiger
– Type 150-02
– Hersteller : Kollsman USA
– Messbereich: Öldruck 0-15 Kg/cm / Öltemperatur 0-100 °C

Bemerkung: Diese Anzeige überwachte die Öldrücke und Öltemperaturen der Flugmotoren. Druckverlust oder zu heisse Öltemperaturen zeigten eine Beschädigung oder eine Überbelastung der Flugmotoren an. Der Flugzeugführer konnte anhand dieser Anzeige die Grenzwerte überwachen und im Falle einer Störung sofort handeln.

12. Ladedruckmesser
– Type 162-021
– Hersteller : Kollsman USA
– Messbereich: 10–50 psi

Bemerkung: Dieses Gerät zeigte den Ladedruck in psi an, da es aus amerikanischer Produktion stammt. Der Ladedruckmesser Fl.20554 von 1944 der Luftwaffe für die FW 190 D-9 zeigte bis auf 2,5 ata an. 2,5 ata sind 35,55 psi. Die Fokker hatte daher sicher ein Gerät mit sehr hoher Anzeigenreserve eingebaut bekommen (50 psi = 3,51 ata). Die zwei „Wirbelwind“ Flugmotoren erreichten sicher nie solch hohe Werte.
psi = pounds per square inch

13. elektrischer Drehzahlanzeiger
– Type 545
– Hersteller : Kollsman USA
– Messbereich: 0–2.500 U/min

Bemerkung: Ein so genanntes elektrischer Ferndrehzahlmesser der Firma Kollsman USA. Die tatsächliche Drehzahl des Motors wurde durch einen elektr. Drehzahlgeber, der am Motor angebaut war, zum Drehzahlanzeiger übertragen. Die Flugmotoren der Fokker erreichten 2 x 440 PS.

14. Unterdruckmesser
– LM 449
– Hersteller : Askania
– Messbereich: 0–3.000 mbar

Bemerkung: Der Unterdruckmesser (Vacuum) LM 449 von Askania, zur Überwachung des nötigen Unterdrucks (mbar), ist auf dem Gerätebrett, ganz links oben neben den Fahrtmesser eingebaut. Er diente zur Überwachung des Unterdrucks für den Betrieb der Navigationsgeräte (zbs. Wendehorizont). Im Wendezeiger ist ein Kreisel eingebaut, der mit Unterdruck von einer Sogpumpe (ca.400 mbar) betrieben wird. Dabei wird Luft aus dem Anzeigergehäuse abgesaugt. Die zum Ausgleich eindringende Aussenluft treibt dabei den Kreisel (6.000 bis 7.000 U/min) an. Die Luft kam aus einem Ansaugrohr über die Sogpumpe zu den Geräten. Das Ansaugrohr zur Sogpumpe für den Wendehorizont und Wendezeiger konnte mit einem Kontrollhahn geregelt werden. Dieser Kontrollhahn in runder Bauform, ist unten im Bild neben dem Umschalthahn (auch runde Bauform), zu erkennen.

15. Sogregler und Umschalthahn

– Hersteller : Fokker

Bemerkung: Das Ansaugrohr zur Sogpumpe für den Wendehorizont und Wendezeiger konnte mit einem Kontrollhahn geregelt werden. Dieser Kontrollhahn in runder Bauform, ist unten im Bild neben dem Umschalthahn (auch runde Bauform), zu erkennen. Der Umschalthahn diente zur Regulierung des Unterdrucks zwischen dem Horizont und dem Wendezeiger.

16. Deviationstafel
– Fl.23906
– Hersteller : Algrapha Druck
– in cellon Hülle

Bemerkung: Hier wurde die Kurskorrektur für den Orterkompass OK 38 eingetragen, gegenüber dem eingeschlagenen Flugkurs. Die Kompasse wurden in den Flugzeugen aus Metal und den anderen Magnetischen Geräten gestört. Daher mussten die Kompasse auf das jeweilige Flugzeug „Kompensiert“ werden.

17. Orterkompass OK-38
Fl. 23234
– Hersteller : Askania

Bemerkung: Notkompass im Blickwinkel des Flugzeugführers am linken unteren Rand des Gerätebrettes.

18. Hebel
– Hersteller : Fokker

Bemerkung: Funktion nicht bekannt !

Ebenso die Funktion des grossen Hebels am Steuerhorn der Fokker T-8W ? Vielleicht weiß jemand der Leser Bescheid ?

 

Galerie



 

  • Bezeichnung: Dampfdruckthermometer
  • Anforderungszeichen: Fl.20308-2 (2 m Messleitung)
  • Messbereich: 0 – 160°C
  • Länge der Meßleitung: 2 m
  • Hersteller: gvy = J.C.Eckardt A.G., Werk Sonneberg/ Thüringen
  • Baujahr: ca. 1944
  • Funktionsweise

 




  • Bezeichnung: Borduhr
  • Anforderungszeichen: Fl.22601
  • Baumuster: LO 1r
  • Messbereich: 0 – 12 h
  • Hersteller: Askania-Werke A.G., Berlin / Omega-Uhrenfabrik, Biel, Schweiz
  • Baujahr: 1935
  • Besonderheiten: 8-Tagewerk des schweizer Herstellers Omega, roter Merkzeiger für Flugdauer

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  • Bezeichnung: Schwingungsanzeiger
  • Anforderungszeichen: Fl.26751-1
  • Baumuster: SchA 5a
  • Messbereich: 0 – 10
  • Hersteller: Siemens-Halske, Berlin
  • Baujahr: ca. 1940
  • Eingebaut in: z.B. Heinkel He 51, Henschel Hs 123, Focke-Wulf FW 159

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